So einfach und doch für viele Führungskräfte so schwierig.

Seit vielen Jahren gilt in der Führungskommunikation: „Sei freundlich, höflich, nicht direktiv. Umschreibe alles, lass vieles offen, gib Möglichkeiten – ja keine Befehle. Du willst ja nicht als autoritär gelten …“ Aber: wie sieht das dann in der Praxis aus? Wir haben ein Beispiel und ein paar Tipps, wie Sie positiv, wertschätzend und gleichzeitig klar und eindeutig mit Ihren Mitarbeiter:Innen kommunizieren können.

Vielleicht haben Sie schon einmal versucht „freundlich, höflich, nicht direktiv, offenlassend, Möglichkeiten- aber nicht Befehle-gebend“ mit Ihren Mitarbeiter:innen zu kommunizieren und herausgekommen ist in der Praxis z.B. folgendes Szenario:

Sie: „Herr Müller, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie irgendwann demnächst Zeit hätten, sich mit dem Thema xy zu beschäftigen und mir dann bitte bei Gelegenheit das Ergebnis präsentieren.“

Eigentlich bräuchten Sie aber ganz dringend Herrn Müllers Input. Sie schauen nach ein paar Stunden mal bei ihm vorbei – er ist nicht an seinem Schreibtisch. Kurz vor 17.00 Uhr rufen Sie ihn an:

Sie: „Können Sie mir schon etwas sagen?“.

Herr Müller: „Wozu?“

Sie: „Das Ergebnis, worum ich Sie gebeten hatte.“

Herr Müller: „Ah, das. Nein, leider. Hatte so viele andere Dinge zu erledigen. Möglicherweise geht es sich in den nächsten Tagen aus …“

Ergebnis: Sie regen sich auf. Vielleicht schießen Ihnen sogar gleich folgende Gedanken in den Kopf: „Das gibt es doch gar nicht, ich habe doch genau gesagt, dass ich es brauche. Ich hätte es auf jeden Fall gleich als Erstes gemacht, wenn mich mein Chef persönlich darum gebeten hätte…“.

Aber was bringt das?

Stimmen die Worte und Begriffe nicht, so ist die Sprache konfus.

Konfuzius

Wir sind der Meinung: Es ist an der Zeit, klarer und eindeutiger zu kommunizieren – am besten immer und überall.

KLAR & EINDEUTIG KOMMUNIZIEREN - WIE GEHT DAS?

* Bevor man kommuniziert, konkret für sich überlegen und definieren, was will, brauche, erwarte ich?

* Indikativ statt Konjunktiv: „Ich brauche …“

* je eindeutiger desto weniger Fehler, Missverständnisse und Leerläufe: „ … morgen um 10.00 Uhr unbedingt das Ergebnis über xy von Ihnen als Worddatei übermittelt ... “

* ein Bitte ist immer gut: „ …, bitte.“

* Durchgängige Haltung der Gleichwertigkeit: dann wird es als klare Anweisung verstanden statt als Befehl: „…vielen Dank. Es ist wirklich wichtig, dann kann ich es morgen gleich einarbeiten in die Präsentation. Am besten Sie stellen Ihr Ergebnis in dem Meeting morgen um 11.00 Uhr selbst vor.“

Eines ist klar: eine eindeutige, konkrete Führungssprache ist wertschätzender und positiver als 5 Konjunktive in einem Satz. So kommt es zu weniger Missverständnissen und die Mitarbeiter:innen wissen genau, was von ihnen erwartet wird.