FLOW

WENN DIE ZEIT STILL STEHT UND ALLES LEICHT VON DER HAND GEHT

Jede/r Einzelne von uns war wahrscheinlich schon mal „im Flow“. Können Sie sich noch erinnern, wann dieses Gefühl bei Ihnen zum letzten Mal aufgetaucht ist? Vor ein paar Tagen? Voriges Jahr? Auf jeden Fall aber damals in der Kindheit, als Sie sich gedankenverloren stundenlang auf genau eine Sache konzentrieren konnten... Was konkret ist nun der vielgerühmte Flow?

Der Flow-State beschreibt den Zustand der völligen Vertiefung in eine Aufgabe. Man ist dabei so hochkonzentriert, dass man Raum und Zeit ausblendet und total im Moment und der Tätigkeit aufgeht. Leistung wird zum Selbstzweck, der aktuelle Moment steht dabei im Vordergrund. Es werden Endorphine und Dopamin ausgeschüttet und die Gehirnwellen bewegen sich im entspannten Frequenzbereich – ein Glückszustand stellt sich ein. Als Kind gelingt es uns mühelos in diesen Zustand zu kommen: wenn man Kinder beobachtet, fällt einem auf wie konzentriert sie in eine Tätigkeit vertieft sein können, sei es in der Sandkiste oder etwa beim Basteln.

DIE 8 ELEMENTE

Der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi hat den Flow zwar nicht erfunden (der war nämlich immer schon da, weil er vom Gehirn von allen Menschen „so vorgesehen“ ist), sich jedoch intensiv mit dessen Prinzipien und den Voraussetzungen beschäftigt und acht Elemente des Flow identifiziert:

DIE 8 FLOW-ELEMENTE

* Klarheit der Ziele und unmittelbare Rückmeldung

* Hohe Konzentration auf ein begrenztes Feld

* Verhältnis von Anforderungen & Fähigkeiten ist ausgeglichen

* Gefühl der Kontrolle

* Mühelosigkeit des Handlungsablaufs

* Veränderung des Zeiterlebens

* Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein

* Autotelische Qualität der Flow-Erfahrung: nicht erst das Ergebnis ist befriedigend, sondern das Tun selbst

FLOW IM (BERUFS-)ALLTAG

Csikszentmihaly bezeichnet Menschen, die leicht in den Zustand von Flow geraten und sich hochkonzentriert und beharrlich mit Leidenschaft einer Aufgabe widmen können als autotelische Persönlichkeiten. Tätigkeiten, die prädestiniert sind für solch einen Zustand, sind beispielweise Musizieren, Sport oder Tanzen. Natürlich ist das jedoch individuell verschieden. Während Person A beim Laufen nur ins Schwitzen aber absolut nicht in den Flow kommt, hingegen ein Flow-Erlebnis beim Gärtnern, Kochen oder Lösen mathematischer Aufgaben hat, kann es bei Person B genau umgekehrt sein.

Doch nicht nur in der Freizeit kann man in den Flow kommen, sondern auch im Job. Wie lässt sich solch ein Flow-Gefühl nun im Berufsalltag erreichen?

Zuerst einmal bedarf es dazu:

· Konzentration

· Nutzbare Kompetenzen und Ressourcen

· Freude am Tun

Mit diesen Zutaten kann prinzipiell bei jeder oder jedem von uns der Flow-Zustand eintreten: das Potenzial dafür, dass unser Gehirn eine kreative Schaffenskraft entwickelt und daraus eine hohe Leistungsbereitschaft entsteht, die uns Dinge erreichen lässt, die uns in höchstem Maß zufriedenstellen, ist in uns allen angelegt.

Freilich lässt sich Flow nicht erzwingen, aber unter bestimmten Rahmenbedingungen fällt es leichter, ins Fließen zu kommen. Indem Führungskräfte gemeinsam mit ihren Mitarbeiter:innen konkrete Zielbilder entwickeln, welche für alle herausfordernd (jedoch nicht überfordernd) und eindeutig (sowohl zeitlich als auch themenmäßig) definiert sind und sie ihnen bei Einzelschritten zeitnahe Rückmeldungen geben und Wertschätzung entgegen bringen, können sie einen solchen Flow-State fördern.